Was ist Lieferkettentransparenz?

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Ohne mehr Transparenz in ihren Lieferketten ist es für Hersteller und Händler schwer, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Unterbrechungen der Lieferketten haben in den vergangenen Jahren häufig Schlagzeilen gemacht. In die Höhe schnellende Energiepreise, Rekordinflationsraten und schwelende geopolitische Spannungen brechen über eine globale Wirtschaft herein, die sich noch immer von der COVID-19-Pandemie erholt. Vor diesem Hintergrund sind Unternehmen bestrebt, die Resilienz und Flexibilität ihrer Lieferketten zu stärken, und fordern mehr Transparenz. 

Die Störungen sind jedoch nur ein Grund, warum Lieferkettentransparenz jetzt gefragt ist. Auch Themen wie Menschenrechtsverletzungen, Nachhaltigkeit und Klimawandel sind in den vergangenen Jahren in den Fokus gerückt. Produktrückrufe stehen vermehrt im Blickfeld. Unternehmen sehen sich infolgedessen gezwungen, ihre Geschäftsprozesse und -praktiken neu zu überdenken. Das Sicherstellen dieser Transparenz wird zunehmend zu einem wichtigen Faktor im modernen Handel. Aber was bedeutet es für Ihre Lieferkette, Ihre Produkte und letztendlich für Ihre Kunden?  

Was ist Lieferkettentransparenz? 

Lieferkettentransparenz bedeutet, dass Sie wissen, wo und wie alle Ihre Produkte gefertigt werden, und dies gegenüber internen und externen Stakeholder kommunizieren können, sei es Ihr Marketingteam, Ihre Vertriebspartner, Ihre Märkte oder Ihre Kunden.  

Diese Transparenz erstreckt sich auf jedes einzelne Teil und Attribut Ihres Produkts. Es reicht jedoch nicht, lediglich zu wissen, welche Ressource in der Produktion verwendet wurde. Sie müssen auch wissen, wie diese verwendet wurde und welche Prozesse den Produktionszyklus unterstützen. Das beinhaltet Arbeitsprozesse, Transport und Emissionen, um nur einige wenige zu nennen. 

Lieferkettentransparenz ist nicht immer einfach zu erreichen. Wenn Sie verstehen, wie wichtig diese Transparenz ist und welche Auswirkungen sie auf Ihr Unternehmen haben kann, ist der erste Schritt jedoch getan. 

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Warum benötigen wir Lieferkettentransparenz? 

Hersteller und Händler arbeiten oft mit komplexen Lieferketten, die sich üblicherweise über mehrere Kontinente und zahlreiche Lieferanten erstrecken. Diese Lieferanten haben eventuell eigene, kleinere Zulieferer, die oft mit unglaublich spezialisierten Prozessen, Produkten und Kenntnissen arbeiten. In der Praxis bedeutet dies, dass Unternehmen ganz oben in der Lieferkette häufig Schwierigkeiten haben, die genaue Reichweite und Größe ihrer Lieferkette zu überblicken.  

Viele Unternehmen überdenken jetzt diesen Lieferkettenansatz. Wenn Sie nicht wissen, wie Ihre Lieferkette aussieht, wie können Sie dann sicher sein, dass diese so robust wie nur möglich ist? Außerdem ist es bei so vielen beweglichen Teilen schwieriger, dafür zu sorgen, dass Ihr Unternehmen nicht unwissend zu verantwortungslosen Arbeitspraktiken oder Umweltprozessen beiträgt. Wenn dem kein Einhalt geboten wird, könnte dies Ihrer Marke schaden. 

Mit zunehmenden Lagerbeständen, Doppelquellenbeschaffung und dem Entstehen von Liefernetzen mit stärkerem regionalen Fokus ist Lieferkettentransparenz für Unternehmen zu einer Hauptpriorität geworden. Eine effektive Lieferkettenplanung erfordert jedoch Klarheit und hochwertige, durchgängige Daten. Ohne solide Daten ist die Fähigkeit eines Unternehmens, Nachfrage, Lagerbestände, Kapazitäten, Versorgung und Finanzen agil zu handhaben, ernsthaft beeinträchtigt. 

Mit größerer Lieferkettentransparenz erhöhen sich auch die sozialen Auswirkungen  

Das Fördern von Nachhaltigkeit in der Lieferkette erfordert starke Arbeitsbeziehungen zu Lieferanten. Und möglicherweise gibt es sehr viele von ihnen. Nehmen wir als Beispiel eine weltweite Bekleidungslieferkette. Sie umfasst Landwirte, Stoffhersteller, Kleidermacher, Beschaffungs- und Lizenzagenturen sowie Designer, Vertrieb, Marketing und Logistik. Lieferkettentransparenz bedeutet zu wissen, wer jede dieser Parteien ist, was sie tut und wie sie es tut und was all dies für Ihre Produkte und Kunden bedeutet.  

Eine faire Behandlung ist wichtig, um gute Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. Das zu erreichen erfordert Zusammenarbeit und ein Fundament solider Daten. Änderungen lassen sich leichter umsetzen, wenn alle auf dem gleichen Stand sind.  

Viele Unternehmen führen Verhaltenskodizes für Lieferanten ein, die Umwelt- oder Sozialverpflichtungen konkret festlegen und einen klaren Maßstab zum Messen von Fortschritt vorgeben. Typische Richtlinien in solchen Kodizes beziehen sich auf Arbeitsnormen, Menschenrechtspraktiken und ethische Belange. 

Transparenz erhöht die Resilienz der Lieferkette  

Komplexe Lieferketten sind für viele Unternehmen eine Notwendigkeit. Sie stellen aber auch ein ernsthaftes Risiko dar. Globale Störungen wie COVID-19 können die Lieferkettenlandschaft von heute auf morgen verändern. Wir können Pandemien und andere störende Ereignisse nicht immer vorhersehen, aber es gibt Wege, wie Unternehmen ihre Betriebstätigkeit stärken und sich gegen künftige Unterbrechungen schützen können. 

Lieferkettenrisiken treten auf, wenn Schwachstellen im Betrieb eines Unternehmens mit einem unerwarteten Ereignis zusammenwirken. Szenarioplanung kann Unternehmen helfen, Strategien zum Umgang mit solchen Störungen zu formulieren. Das erfordert jedoch wiederum Transparenz Ihrer Lieferkette und korrekte, aktuelle Daten.  

Durch den Klimawandel treten beispielsweise extreme Witterungsbedingungen häufiger auf, darunter Hitzewellen, die intensiver werden und länger dauern. Zu erkennen, wie sich dies auf Lieferanten auswirkt, wird in den kommenden Jahren ein entscheidender Aspekt des Risikomanagements werden. Da Regierungen weltweit weiterhin neue Verordnungen zu übergreifenden Umwelt- und Sozialauswirkungen von Unternehmen einführen, könnte Lieferkettentransparenz künftig auch für vollständige Compliance erforderlich werden.  

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Transparenz führt zu besseren Erlebnissen  

Kunden achten mehr denn je auf ethische Aspekte und die Nachhaltigkeit von Produkten. Dies wird bei Kaufentscheidungen von Unternehmen und Privatkunden ein zunehmend wichtiger Faktor. So genießen Marken, die ihre Nachhaltigkeitsbilanz glaubwürdig nachweisen und an weiter gefasste Interessen anknüpfen können, in der Regel größeres Vertrauen unter Verbrauchern, die die Umwelt weniger belasten möchten.  

Lieferkettentransparenz wird auch aus internen Gründen zunehmend wichtiger. Unternehmen mit robusteren Lieferketten sind für Investoren attraktiver. Auch bei der Rekrutierung von Talenten kann diese Transparenz eine Rolle spielen. Bewerber, die Wert auf Belange wie Nachhaltigkeit und Ethik legen, möchten wahrscheinlich lieber für Unternehmen mit transparenten Lieferketten arbeiten. 

Ohne Daten ist Lieferkettentransparenz nicht möglich  

Die gute Nachricht für Hersteller, die sich einen besseren Überblick über ihre Lieferketten verschaffen möchten, ist, dass Technologie ihnen dabei helfen kann. Unternehmen weltweit automatisieren Prozesse. Sie setzen die aktuellsten technischen Neuerungen ein, um jeden Teil ihrer Betriebsaktivitäten in Echtzeit zu überwachen, und nutzen Datenanalysen, um Entscheidungsträgern wichtige Einblicke bereitzustellen.  

Diese Technologien helfen Unternehmen, ihre Betriebsaktivitäten zu optimieren und ihre Rentabilität zu verbessern. Zusätzlich fördern sie aber auch die Nachhaltigkeit und eröffnen neue Einnahmequellen. Eine Schlüsseltechnologie bei diesem Streben hin zu mehr Lieferkettentransparenz ist PIM, eine grundlegende Lösung für Unternehmen, die Produktdaten von der Beschaffung hin zum End-of-Life und Recycling konsolidieren wollen.  

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