Das 1×1 der individualisierten Produktion: Was Sie wissen müssen

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Flexibilität und Personalisierung ohne Mehrkosten – die individualisierte Produktion macht es möglich und öffnet zudem einen Weg zu einer emissionsarmen Wirtschaft.

Maßarbeit ist nichts Neues. Jahrhundertelang wurden Waren und Produkte von Handwerkern als Unikate genau nach den Anforderungen der Kunden gefertigt. Seit Beginn der Massenproduktion musste man als Kunde für personalisierte Produkte allerdings meist einen Aufpreis in Kauf nehmen. Die Herstellung individueller Produkte bedeutete höhere Kosten für das Unternehmen und höhere Preise für die Käufer. Aber das ändert sich jetzt. 

Immer mehr Marken finden den goldenen Mittelweg zwischen vollständiger Maßarbeit und einheitlicher Massenproduktion: die individualisierte Fertigung. Überall auf der Welt eröffnet sie Kunden in vielen Branchen das gewünschte Maß an Personalisierung. Aber individualisierte Fertigung kann noch wesentlich mehr. Das neue Zeitalter der Individualisierung ermöglicht es Marken und Herstellern, die Kundentreue zu stärken, neue Einnahmequellen zu erschließen und ihre Auswirkungen auf die Umwelt zu vermindern. 

Wie funktioniert die individualisierte Produktion? 

Die Fertigung ist seit jeher ein Sprungbrett für technologische und betriebliche Innovationen. Von den ersten Produktionslinien bis hin zu den neuesten Errungenschaften wie Automatisierung und 3D-Druck – Unternehmen haben schon immer auf neue Technologien gesetzt, um einen Wettbewerbsvorsprung zu erzielen und neue Einnahmequellen zu erschließen.  

Der neueste Schritt in dieser Entwicklung ist die individuelle Produktion. Mit ihr können Unternehmen ihren Kunden die Möglichkeit geben, Produkte nach ihren eigenen Vorstellungen anzupassen. Das vielleicht bekannteste Beispiel ist Nike By You (vormals NikeID), wo Kunden die Farben und Designs ihrer Sneaker individuell gestalten können.  

Nike ist jedoch bei Weitem nicht der einzige Spieler auf diesem Feld. Viele weitere Marken bieten mittlerweile ähnliche Dienste an. Bei manchen Modemarken können Käufer ihre perfekten Jeans selbst designen, und meist kann man schon vor dem Autokauf genau festlegen, wie die Innenausstattung aussehen soll.  

man working on customized boards

Wie die Individualisierung die Fertigung verändert 

Diese Initiativen bewirken ein grundlegendes Umdenken bei vielen Produktionsmodellen. Bei der herkömmlichen Massenproduktion geht es darum, mit standardisierten und wiederholbaren Prozessen möglichst große Mengen identischer Produkte herzustellen. Maßgeblich ist, eine einheitliche Qualität zu gewährleisten und die Kosten möglichst gering zu halten.  

Die individualisierte Produktion stellt diesen Ansatz auf den Kopf. Bei ihr liegt der Schwerpunkt darauf, kundenspezifische Wünsche bei Design, Konstruktion und Herstellung zu berücksichtigen. Der technologische Fortschritt macht das, was früher die Kosten für Hersteller und Kunden erheblich erhöht hätte, jetzt in großem Maßstab zu relativ niedrigen Kosten realisierbar. 

Die Vorteile der individualisierten Produktion 

Die Einstellung von Kunden und Unternehmen zur Massenproduktion durchläuft derzeit einen Wandel. Die Einführung von individualisierten Produkten in ihre Vermarktungsstrategie bringt Unternehmen zahlreiche Vorteile im Hinblick auf ihre Produkte, ihre Kunden und ihren Gewinn. Individualisierte Fertigung bietet zahlreiche Vorteile, hier sind einige davon: 

Individualisierte Produkte erleichtern Marken die Kundenbindung 

Viele Verbraucher wünschen sich heutzutage mehr als nur identische Massenware. Sie suchen nach einer persönlichen Note, nach etwas, das eine Verbindung zu ihnen hat und ihren Vorstellungen entspricht. Mit individualisiert gefertigten Produkten erhalten sie genau das, was sie wollen. 

Dank der modernen Technologie wissen Unternehmen heute bereits viel mehr über ihre Kunden, zum Beispiel deren Alter, Vorlieben, Aktivitäten und Standort. Die individualisierte Produktion erschließt jedoch ganz neue Dimensionen für den Kundenkontakt. Die Kunden können nun in den Entstehungsprozess eingebunden werden. Sie können Designelemente, Extras, Funktionen und andere Aspekte auswählen, bevor die Produktion überhaupt beginnt. Mussten Sie sich schon einmal zwischen zwei ähnlichen Produkten entscheiden, von denen eigentlich keines wirklich Ihre Bedürfnisse erfüllte? Dank der Individualisierung muss das heute nicht mehr so sein.  

Die individualisierte Fertigung ist wesentlich verbreiteter als man vielleicht denkt. Verbraucher können bereits Schuhe, Autos, Schokolade, Kopfhörer und vieles andere bei der Bestellung personalisieren. Den Marken und Herstellern bieten sich dadurch ganz neue Möglichkeiten, ihre Kunden anzusprechen, die Markentreue zu stärken und letztendlich den Umsatz durch erneute Käufe anzukurbeln.  

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Individualisierung steigert die Effizienz 

Von der Produktion bis hin zur Kommunikation mit den Kunden – in den letzten zwei Jahrzehnten hat die Digitalisierung Unternehmen in aller Welt dazu gezwungen, ihre gesamten geschäftlichen Aktivitäten zu überdenken. Im Produktionssektor können nun viele zeitaufwändige und manuelle Tätigkeiten automatisiert und Prozesse gestrafft werden. Es gibt neue Möglichkeiten, den Kunden ein besseres Erlebnis zu bieten. 

Durch die individualisierte Fertigung lernen die Hersteller ihre Kunden wesentlich besser kennen. Sie erfahren, was sie mögen, was sie nicht mögen und welche Art von Produkten sie kaufen wollen. Diese Informationen helfen ihnen wiederum, ihre Abläufe zu optimieren und ihre Prozesse auf die tatsächliche Nachfrage abzustimmen. 

Individualisierung verbessert die Nachhaltigkeit 

Die traditionelle Art der Fertigung gerät zunehmend ins Visier aktueller Thematiken wie Nachhaltigkeitsziele und Kreislaufwirtschaft. Massenproduktion ist häufig gleichbedeutend mit Massenüberproduktion. Unverkaufter Bestand und Warenretouren führen zu erheblicher Verschwendung und Umweltbelastungen in der gesamten Lieferkette.  

Die individualisierte Produktion setzt dem unnötigen Materialverbrauch ein Ende. Nur noch die tatsächlich nachgefragten Artikel werden hergestellt. Dies verbessert außerdem die Bestandsverwaltung und macht eine Massenproduktion auf Vorrat überflüssig: Die Produktion wird entsprechend der Nachfrage optimiert.  

Eine Notwendigkeit: aussagekräftige Daten  

Ganz gleich, ob Sie Ihren Kunden die Möglichkeit geben möchten, ihre Einkäufe individuell zu gestalten, oder dafür sorgen wollen, dass sie über alle Kontaktpunkte hinweg ein einheitliches und nahtloses Personalisierungserlebnis genießen – aussagekräftige Daten sind der Schlüssel zum Erfolg. Die Fertigungsindustrie erlebt derzeit einen umfassenden Paradigmenwechsel. Die Verbrauchererwartungen wandeln sich, auf dem Markt drängen sich die Anbieter und die Behörden fordern wirksamere Umweltschutzmaßnahmen.  

Für die heutigen und zukünftigen Kundenanforderungen brauchen Unternehmen solide, belastbare Daten. Um ihren Käufern die gewünschte Individualisierung zu bieten, benötigen Hersteller die richtige Software. Die PIM-Plattform von inriver ist eine Komplettlösung für Hersteller, die die Erwartungen ihrer Kunden nicht nur erfüllen, sondern übertreffen wollen. 

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